Laut dem gestern veröffentlichten „Bericht zur Drogensituation“ konsumieren österreichweit bis zu 40.000 Personen risikoreich Opioide, meist in Kombination mit anderen illegalen Drogen, Alkohol oder Psychopharmaka. Die Hälfte davon lebt in Wien, wobei drei Viertel von ihnen Männer und über 61 Prozent der Konsumenten älter als 35 Jahre sind. Der Gesundheitssprecher der Wiener FPÖ, LAbg. Wolfgang Seidl fordert angesichts dieser Zahlen von Gesundheits- und Sozialstadtrat Hacker mehr in Drogenprävention, Aufklärung und nicht zuletzt Hilfe zu investieren. „Laut Statistik ist die Zahl der Drogentoten in Wien wieder angestiegen. 74 Menschen haben in Wien im Jahr 2020 ihr Leben auf Grund von Suchtmitteln verloren – das sind sechs Personen mehr als im Jahr davor und österreichweit die mit Abstand größte Anzahl. Ich bin überzeugt davon, dass alles dafür getan werden muss, diese Zahlen wieder zu senken“, sagt Seidl.
Als erschreckend bezeichnet der FPÖ Mariahilf Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer den Hilfeschrei von Ex-SPÖ-Mariahilf-Funktionär und Bezirksrat Dorian Rammer im Zusammenhang mit dem anscheinend massiv gelebten Drogenmissbrauch in Wiens LGBTIQ Szene, den er auf „GGG.at“ veröffentlichte. „Wir müssen die Hilfeschreie Suchtkranker generell ernst nehmen und für Prävention in den Communities sorgen“, ist Kohlbauer überzeugt und fasst Rammers Worte wie folgt zusammen: „Der ehemalige Bezirksrat beschreibt in seinem auffallend ehrlichen Artikel auf eine erschreckende Art wie ein zunehmend junges Publikum im Kampf gegen Einsamkeit und betrübt durch eine Suche nach einem Sinn im Leben in eine Falle aus Drogen- und Chemsex-Parties gelockt wird und sich damit in eine Abhängigkeitsspirale, die auch oft Existenzbedrohend sein kann, begibt.“ Seidl und Kohlbauer schließen sich der Forderung Rammers an, nicht weiter die Augen vor dieser Problematik zu verschließen.